Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei? Mt 16,15

Meinungsumfragen haben Hochkonjunktur. Wer von uns ist nicht schon einmal angerufen worden, um zu verschiedensten Themen, angefangen von politischen Entscheidungen bis hin zu sehr privaten Themen mitunter viele Minuten lang befragt zu werden. Auch Jesus fragt einmal seine Jünger nach ihrer Meinung. Es geht darum, wie das Volk und wie die Jünger selbst ihn sehen. Die Antworten sind vielschichtig. Die einen sehen Johannes den Täufer in ihm, andere meinen, er sei Elia, wieder andere meinen, er sei Jeremia oder einer der anderen Propheten. Die Meinungsvielfalt ist groß. Dann aber fragt Jesus die Menschen, die mit ihm unterwegs sind, die ihn kennen und die ihn tagtäglich erleben. Er fordert sie damit heraus, Stellung zu beziehen.

„Wer bin ich denn für Euch?“

Bis heute stellt uns Jesus vor die Frage, wer er für uns sein darf. Die einen sehen in ihm den Nothelfer, der er ja auch ist. Allerdings gebrauchen sie ihn eher wie einen „Feuerlöscher“, der in Anspruch genommen wird, wenn es brennt im Leben. Andere sehen in Jesus vielleicht jemanden, der einen hoch stehenden ethischen Entwurf hinterlassen hat. Sie empfinden die Worte Jesus als „Manna“ für ihr Gehirn. Für wieder andere ist Jesus vielleicht vor allem der Sozialreformer, der sich auf die Seite der Schwachen und Entrechteten stellt. Schon vor Jahrzehnten sang das Duo „Arno & Andreas“ den Song: „Man sagt, er war ein Gammler...Man sagt, er war Politiker, der rief ich mach euch frei...“ usw. Nun ist es das eine, was die Leute sagen. Jesus wird persönlich und stellt die Frage: Wer bin ich für dich?

Simon jedenfalls gibt die Antwort, die sein Leben verändert: „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“ Er erkennt und benennt Jesus als den Christus, den Gesalbten Gottes, den Messias. Für ihn ist Jesus der von Gott gesandte Retter, auf den das Volk Israel wartet. Und für ihn ist er nicht nur Mensch sondern zugleich Gottes Sohn, vom Vater in diese Welt gesandt und mit göttlicher Vollmacht ausgestattet.

Wenn Jesus für ihn und für uns der Christus ist, dann hat er auch einen Herrschaftsanspruch auf unser Leben. Ihm dürfen wir uns mit Haut und Haaren anvertrauen. Ihn gilt es, an die erste Stelle unseres Lebens zu setzen. So wird aus Simon ein Petrus. Auf ihn wird Jesus dann, wie auf einen Felsen, seine Gemeinde bauen. Die alles entscheidende Frage gilt es auch heute zu beantworten: Wer ist Jesus für mich?

Ihr/Euer Thomas Scheffler